Am lautesten zu hören sind zur Zeit diejenigen, die verschiedene gesellschaftliche Spaltungslinien verstärken und ein "wir hier unten" bilden. „Dem Volk“ werden „die da oben“ (Politiker, Wissenschaftler, Unternehmer, Journalisten usw. usw. - ) entgegengestellt, "die" Politiker, Wissenschaftler, Journalisten bzw. die reichsten Männer der Welt, die gegen "uns" ein Programm verfolgen.

Je weniger diese Populismen an der Wahrheit interessiert sind, desto mehr blockieren sie die „Aneignung des Staates“ durch den Souverän, das Volk. Statt Verantwortlichkeit für die menschlichen Lebensbedingungen auf der Erde anzustreben, berufen Populisten sich auf die Wiederherstellung alter „Wahrheiten“ - wodurch jede gemeinsame Annäherung an die Wahrheit und an Ziele, die überprüfbar wären, gesprengt wird. Viel spricht dafür, dass ihren Anführern im Gegenteil systematisch an der Erhaltung oder Neuerfindung von Spaltungslinien gelegen ist, weil sie nur dann ihre Bewegung aufrechterhalten können. Dennoch bringen populistische Bewegungen ein Problem unserer Welt in die Öffentlichkeit: dass viele Menschen in dem, wie sie sich in ihrer Welt eingerichtet hatten, "enteignet" wurden. (siehe Neoliberales Regieren)

Diese Probleme lassen sich jedoch nur bearbeiten, wenn man sie vollständig wahrnimmt. Die Wieder-Aneignung der Welt kann nur erfolgreich sein, wenn ihre Akteure sich – in Debatten und Streit – dieser Annäherung an die Wahrheit verpflichten.